KampanienKampanien

Kampanien ist eine im südlichen Teil der Apennin-Halbinsel gelegene, sich entlang des Tyrrhenischen Meeres erstreckende Region Italiens. Mit einer Fläche von etwa 14.000 km² ist Kampanien etwas kleiner als Thüringen. Zu Kampanien gehören auch die Inseln Ischia (46 km²), Capri (10 km²) und Procida (4 km²). Landschaftlich geprägt wird Kampanien zum einen durch die lange Küste zum Tyrrhenischen Meer mit dem Golf von Neapel, dem Golf von Salerno, der spektakulären Steilküste in der Gegend von Amalfi und den Stränden des Cilento. Zum anderen besteht ein Großteil des Landes­inneren aus Hügel­landschaften und Gebirge, das im Norden (Matese-Massiv oberhalb Caserta) bis über 2.000 m ansteigt.

Die Region besteht aus den Provinzen Avellino, Benevento, Caserta, Neapel und Salerno (eine italienische Region entspricht etwa einem deutschen Bundesland, eine Provinz einem Landkreis). Die Bevölkerungs­zahl beträgt etwa 5,8 Millionen (Stand 2006). Somit ist Kampanien mit etwa 430 Einwohnern/km² die am dichtesten besiedelte Region Italiens (zum Vergleich Thüringen: 140 Einwohner/km²). Da sich die Bevölkerung vor allem im Großraum um die Hauptstadt Neapel konzentriert, ist das Hinterland und insbesondere der südlich gelegene Cilento jedoch wesentlich dünner besiedelt.

Wirtschaftlich geprägt wird Kampanien vor allem durch die Land­wirtschaft (Wein, Oliven, Gemüse, Tabak, Mozzarella) in den Küsten­regionen und an den fruchtbaren Hängen des Vesuv. Die Industrie ist hingegen nur schwach entwickelt und konzentriert sich, vor allem aus Klein- und Kleinst­unternehmen bestehend, auf den Großraum Neapel. Im nationalen Vergleich der Wirtschafts­kraft schneidet Kampanien deshalb, bei einer Arbeitslosen­quote von 20-30%, nur schlecht ab.

Der Tourismus hat in Kampanien, insbesondere am Golf von Neapel, eine lange Tradition. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert waren Neapel, der Vesuv, Capri und Pompeji Teile der »Grand Tour« des (zumeist britischen) Adels, dann zunehmend auch des europäischen und amerikanischen Bürgertums. An diesen Zielen hat sich bis heute nichts geändert; weitere lohnenswerte Ziele sind die Inseln Ischia und Procida, die Gegend um Pozzuoli (westlich von Neapel), die Ausgrabungs­stätten von Herkulaneum, Paestum und Velia, die pittoreske Amalfitanische Küste sowie der für Badegäste, Wanderer und Naturfreunde gleichermaßen empfehlenswerte Cilento.

Das Klima Kampaniens ist in den Küsten­regionen mediterran mit heißen, niederschlags­armen Sommern und milden, feuchten Wintern. Im höher gelegenen Landes­inneren ist das Klima eher sub­kontinental mit höheren Niederschlags­mengen und kälteren Wintern (in den Hochlagen auch Schnee). Aufgrund der großen Hitze in den Monaten Juli und August (mit durch­schnittlichen Tages­temperaturen um 30 °C) empfehlen sich die Monate Mai/Juni und September/Oktober als ideale Reisezeit. Wer viel Wert auf Ruhe legt, sollte das Ende der kampanischen Schulferien Mitte September abwarten, da sich dann die Hotels und Strände merklich leeren.

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